30 Jahre Nationalpark Wattenmeer: „Aus dem Gegeneinander ist ein Miteinander geworden.“

Seit genau 30 Jahren steht die Tier- und Pflanzenwelt der Nordsee unter Schutz. Die Fischer reagierten zunächst skeptisch auf die Einrichtung des Nationalparks; fürchteten sie doch um ihre Existenz. Vom holprigen Start der Zusammenarbeit bis zur Frage, wie sich Fischerei und Naturschutz heute vertragen, berichtet Dirk Sander. Er verfolgt die Entwicklungen um das größte Wattgebiet der Welt seit den Gründungstagen – zunächst als Fischer vom Kutter aus und heute als Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft.


Herr Sander, bei der Einrichtung des Nationalparks war der Jubel bei den Krabbenfischern vermutlich begrenzt?

So ist es. Damals gehörte die Welt da draußen uns. Es gab ein paar Badegäste, ansonsten waren das Watt und das Meer unsere Welt. Natürlich hatten wir Angst um unsere Existenz. Der Krach war groß und es gab jahrelang Funkstille. Wir haben einfach weiter gefischt und uns aus dem Nationalpark nicht viel gemacht. Dann folgten jahrelange Sitzungen mit der Park-Verwaltung.

Wie hat sich die Zusammenarbeit im Laufe der Zeit entwickelt?

Zum 20-jährigen Jubiläum des Nationalparks waren zum ersten Mal Fischer eingeladen. Erst dann lief die Zusammenarbeit besser und wir wurden mit einbezogen. Heute arbeite ich mit im Beirat des Nationalparks; wir tauschen uns regelmäßig aus. Aus dem Gegeneinander ist ein Miteinander geworden. Das läuft wirklich gut.

Wo sehen Sie Herausforderungen für die Zukunft?

Wenn es weiter so läuft, sind wir zufrieden. Wir haben im Moment kaum Konfliktstoff mit dem Nationalpark. Am meisten fürchten wir um unsere Fangplätze. Es geht um Pläne der Bundesregierung: Wir sollen wieder einige Gebiete verlieren. Dagegen müssen wir uns wehren. (Weitere Informationen dazu finden Sie hier: http://www.ezdk.de/index.php/presse/nachrichten/60-natura-2000).

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