Auch in diesem Jahr bot der Deutsche Fischereitag wieder interessante Treffen und Gespräche für die Küstenfischerei. Er bietet Fischern und Fischereivertretern aus Binnen-, Angel-, Küsten- und Hochseefischerei die Möglichkeit, sich fachlich auszutauschen. Auch wenn das Vortragsprogramm in diesem Jahr stark durch Aquakultur und Binnenfischerei geprägt war, konnten die Belange und Probleme der Küstenfischer angesprochen werden: So berichtete der Vorsitzende des Deutschen Kutter- und Küstenfischer e.V. (VDKK), Norbert Kahlfuss, gleich am ersten Tag über das vergangene Jahr. Zentrales Thema war die Umsetzung der Reform der gemeinsamen Fischereipolitik, insbesondere das Rückwurfverbot. Obwohl die Regelung für die Ostsee bereits zum 1. Januar 2015 in Kraft treten soll, konnten die zahlreichen Vertreter des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL), der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und der Fischereiverwaltung der Länder auf viele Fragen noch keine Antworten geben. 

 

Meinungsaustausch gab es zur Fischerei mit Elektrobaumkurren: Das BML sieht diese Fangmethode grundsätzlich positiv, da sie die Umwelteinflüsse des Fanggeschirrs vermutlich deutlich reduzieren kann. Die Fischereivertreter nutzten die Gelegenheit, um die Position des VDKK zum Thema, dem Ministerium deutlich zu machen: Auch die Fischerei betrachtet die Elektrofischerei in der Seezungenfischerei als positiv. Bisher wurde diese mit sehr schwerem Fanggeschirr durchgeführt. In der Krabbenfischerei ist dies jedoch nicht unbedingt der Fall. Wenn die Elektrofischerei nur in Hinblick auf einen höheren Ertrag optimiert wird, dann sehen die Fischer den Krabbenbestand in Gefahr. Da bereits heute mit leichtem Geschirr gefischt wird, muss geprüft werden, ob sich durch mechanische Anpassungen des Fanggeschirrs ebenso positive Effekte erzielen lassen. Dabei sollten alle Beteiligten das Beispiel der unregulierten elektrischen Krabbenfischerei in China im Hinterkopf haben, die schließlich zum Zusammenbruch des Bestandes geführt hat.

Weitere wichtige Themen waren der Fortschritt bei der Erstellung von Managementplänen für die Natura-2000-Gebiete in der AWZ und die Fischereiförderung bis 2020.

Die oben genannten Punkte wurden in kleineren Gruppen und mit den Vertretern der Hochseefischerei vertieft. Durch Gespräche mit den Vertretern anderer Fischereisparten wird eines immer deutlich: Es gibt zahlreiche gemeinsame Problem, die durch einen Dachverband am effektivsten bearbeitet werden könnten.

 

 

 

 

 

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