Krabben werden endlich wieder erschwinglich

Selten mussten die Touristen an den Nordseestränden so viel für ihr Krabbenbrötchen bezahlen. Bis zu 11,50 Euro waren es in diesem Sommer. Der Grund: leere Netze. Zum Jahresende wachsen die Bestände und Krabben werden endlich wieder erschwinglich.

Im ersten Halbjahr 2017 haben die deutschen Fischer 1.835 Tonnen Krabben angelandet. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2015 waren es 3.180 Tonnen. Entsprechend stiegen die Preise. Der Erzeugerpreis lag im ersten Halbjahr bei durchschnittlich 11,84 Euro pro Kilo. 2015 waren es gerade einmal 3,11 Euro. „Die hohen Preise haben unsere Betriebe gerettet. Trotz geringer Anlandungen haben sie guten Umsatz gemacht. Die extrem hohen Verbraucherpreise waren aber auch für uns ein großer Wermutstropfen“, erklärt Philipp Oberdörffer, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft der Deutschen Krabbenfischer.

Im Herbst kam beim Krabbenfang die lang ersehnte Trendwende. Nach dem ersten frühen Sturm im September vervierfachten sich die Fangmengen ganz plötzlich. Insgesamt war der Herbst aber immer noch leicht unterdurchschnittlich und konnte die Defizite aus dem Frühjahr nicht ausgleichen. Die Jahresmenge der deutschen Flotte wird in diesem Jahr deutlich unter 10.000 Tonnen liegen und damit rund ein Drittel unter dem Mittelwert der vergangenen zehn Jahre. Im Spätherbst normalisierten sich die Erzeuger- und auch die Verbraucherpreise auf ein erschwingliches Niveau, steigen aber mittlerweile aufgrund der sinkenden Fangmengen wieder an. Auf besonders günstige Krabben können Verbraucher in den nächsten Monaten somit nicht hoffen, da kaum Krabben in den Lagern sind. Was das neue Jahr bringt? Philipp Oberdörffer lässt sich nicht festlegen: „Trotz der jahrhundertelangen Tradition kann niemand beziffern, wie viele Krabben in Schlick und Sand gedeihen. Die Krabbenfischerei war schon immer ein Glücksspiel und sie wird es weiter bleiben.“

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